Die Nacht vom 20.06. auf den 21.06.2022 war schön ruhig. Kein Alarm vom Bissanzeiger. Endlich wieder durchgeschlafen, nachdem die Nacht zuvor ca. 6 Stunden ein Wahnsinnsgewitter in den Harzer Bergen meinen Schönheitsschlaf immer wieder unterbrochen hat.
Es ist 05:15 Uhr, die Sonne scheint, Zeit zum Aufstehen.
Erst mal in Ruhe frühstücken und dann zum Angelsteg, mal schaun, ob noch alles okay ist.
Auf dem Weg dahin eine Zigarette. Puhhh, noch frisch draußen, ca. 6 Grad. Man gut, dass ich eine Kapuzenjacke übergeworfen habe. Hose? Ach Unterhose reicht, der Vermieter nebenan schläft bestimmt noch.
Am Steg angekommen, alles durcheinander. Der Eimer mit den Boilies umgekippt, aber noch verschlossen. Bissspuren am Deckel. Eine kleine Dose mit Schraubverschluss geöffnet, Boilies fast alle weg. Hat den Waschbären wohl geschmeckt? Der tote Köderfisch liegt neben dem Wassereimer, war wohl nicht nach dem Geschmack der Räuber. Ein bisschen aufgeräumt und dann nach den Angelruten geschaut.
Ohh je, auf der Rolle der Raubfischrute ist keine Schnur mehr, nur noch die Sicherungsschlaufe um den Rollenkopf.
Was ist denn da passiert?
Schnell die Angel in Hand und erst einmal ein paar Meter aufkurbeln, damit wieder Schnur auf der Rolle ist. Geschafft. Nun gilt es, die restlichen 230 Meter einzukurbeln. Die Schnur geht erst ca. 80 m nach links, dann Richtung Seemitte. Endlich spüre ich einen Widerstand am Schnurende. Muss ja ein kapitaler Hecht sein, der auf den toten Köderfisch gebissen hat. Der Fisch kommt langsam näher und ich kann Umrisse erkennen.
Hähhh, das kann doch nicht wahr sein. Es ist ein kapitaler Karpfen, der den Köderfisch genommen hat.
UNGEWÖHNLICH!
Schnell gemessen, ca 80 cm, und wieder ab ins Wasser.
Adrenalin am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen…